Alle Reiseberichte - Weltkarte

Freitag, 1. Januar 2010 - Kambodscha - Phnom Penh, Siem Reap, Bangkok (Thailand)

Das Königreich

26.12.2009, Ho Chin Minh City / Saigon (Vietnam) - Phnom Penh
Good morning und good by Vietnam! Um 08:00 Uhr fuhren wir mit einem Reisecar von HCMC Richtung Kambodscha. Nach gut eineinhalb Stunden Fahrt erreichten wir die Grenze Vietnams und mussten unser Gepäck zur Ausreise ausladen. Nachdem wir den Ausreisestempel besassen, durften wir das Gepäck wieder in den Car einladen und fuhren nur ca. 200 Meter weiter zur Grenze von Kambodscha. Dort ging es ruck zuck und wir waren im Besitz eines farbig glänzenden Einreisevisums. Mit dem gleichen Reisecar ging es schliesslich noch über 4 Stunden weiter Richtung Phnom Penh.
Um ca. 15:00 Uhr kamen wir in der Hauptstadt Kambodschas, Phnom Penh, an. Wir waren der Meinung: heiss, heisser... Kambodscha! Die Luft war trocken und es war 35 Grad heiss! Nachdem wir mit unserem Rucksäcken mehr als eine halbe Stunden ein Hotel zu finden versuchten und etliche Male hörten "hello my friend" quartierten wir uns im zentral gelegenen Diamond Guesthouse ein. Sehr preiswert, aber dafür auch ohne Klimaanlage! Nicht schlimm... es war ja auch nicht heiss in unserem Zimmer unter dem Flachdach! :-) Bevor die Sonne unterging, liefen wir zum Wat Phnom, einem Tempel auf dem höchsten Punkt der Stadt. Auf dem Weg kreuzte uns ein riesiger Elefant und im Park beim Wat Phnom sprangen in den Bäumen über unseren Köpfen freche Affen umher. Willkommen in Kambodscha! Nach dem schönen Wat Phnom Park schlenderten wir noch den Tonle Sap Fluss entlang und assen in einem eher teuren Restaurant Nachtessen. Zu unserem Erstaunen stellten wir fest, dass in Kamboscha in US-Dollar bezahlt wird und nicht mit der einheimischen Währung, dem Kambodschanische Riel. Merkwürdig! Ach ja, da war doch noch was. Michl hat sich ein kleines Andenken an Vietnam mitgenommen. Husten und eine "Schnudernase". Super!

27.12.2009, Phnom Penh
Heiss war die Nacht! Damit meinen wir die Temperatur ;-), welche in unserem Dachzimmer noch merklich wärmer war als draussen! Gleich nach dem späten Frühstück beabsichtigen wir den Royal Palast in Phnom Penh zu besichtigen. Leider war dieser bei unserer Ankunft um 11:00 Uhr bereits wieder geschlossen, sodass wir mit einem Tuk-Tuk zu den 15 Kilometer ausserhalb der Stadt liegenden Killing Fiels of Choeung Ek fuhren. Dort wurden in den Jahren 1975 bis 1978 unter dem Regime Khmer Rouge (auch bekannt als Pol Pot Regime) auf barbarische Weise um die 20'000 Menschen exekutiert und in 129 Massengräber beseitigt. Beim Gedanken daran, was sich hier vor noch nicht so langer Zeit ereignete, wurden wir sehr nachdenklich. Es muss ein unglaubliches Massaker gewesen sein! Zum Gedenken an die in den Massengräbern gefundenen Skelette, wurde eine Stupa mit fast 9'000 Totenschädel errichtet. Nach dem interessanten Rundgang um die Gedenkstätte, fuhren wir wieder in die Stadt zurück und besuchten den nun geöffneten Royal Palast. Beim Royal Palast handelt es sich immer noch um den offiziellen Sitz des Königs Sihamoni von Kambodscha. Es war ein sehr schöner und gepflegter Palast mit vielen Gebäuden und verschiedenen Pagoden. Sehenswert! Nach einem Apéro in einem gemütlichen Restaurant, gönnten wir uns eine kleine Siesta. Wieder fit, liessen wir uns im Lemon Gras Restaurant ein excellentes Thai-Curry servieren. Das Beste bis anhin! Es war ein interessanter und heisser Tag. Die Reise nach Kambodscha hat sich jetzt schon gelohnt. 

28.12.2009, Phnom Penh - Siem Reap
So-a s'day (hallo). Für einmal pünktlich, überraschte uns der Abholservice des Reiseunternehmens beim Frühstück. Kurze Zeit später sassen wir bereits in einem schicken Reisecar mit viel Platz und bequemen Sitzen. Zu früh gefreut! Nachdem das Gepäck eingeladen war und schon alle auf ihren Plätzen sassen, mussten wir den Reiscar wechseln. Warum? Keine Ahnung! Mit einem Lächeln lud die Crew das Gepäck um und kurz nach 08:00 Uhr ging es dann auch schon los. Vor uns stand eine sechstündige Fahrt nach Siem Reap. Auf halber Strecke stoppten wir zur Mittagspause in Kompong Thom und waren nah drann, die knusprigen Snacks am Strassenrand zu probieren. Fritierte Heuschrecken, Käfer und Vogelspinnen! Buuaaa!!!
In Siem Reap erwartete uns bereits ein "guter Freund" des Diamond Gueshousebesitzers in Phnom Penh. Mit einem Tuk-Tuk fuhr uns dieser zum empfohlenen Guesthouse No Problem, ganz in der Nähe des Touristenviertels. Hoffentlich wird es hier auch no problem geben :-)
Nach einer Erfrischungsdusche liefen wir zum Siem Reap River, gleich beim Old Market im Touristenviertel. Nach einem kurzen Besuch im Old Market, assen wir im Red Piano, wo auch schon Angelina Jolie war, ein solala Nachtessen. Die Gegend des Touristenviertels mit den beleuchteten Restaurants und Bars, war einladend und schön anzusehen. Für uns ein bisschen too much Tourismus!    

29.12.2009, Siem Reap
Die Tempel von Angkor: das Herz und die Seele des Königreichs Kambodscha und die alte Hauptstadt des Khmer-Emperiums. Die hunderten Tempel wurden zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert erbaut und beinhalten das grösste, religiöse Gebäude der Welt, Angkor Wat.
Um 09:00 Uhr machten wir uns mit einem Tuk-Tuk auf den Weg "lost city" zu besichtigen und uns von den vielen Tempeln Angkors inspirieren zu lassen. Wir entschieden uns für die vier grössten highlights: Angkor Wat, die Mutter aller Tempel, Bayon, die Anlage mit den 216 verschiedenen Gesichtern, Ta Prohm, eine Tempelanlage überwachsen von alten Urwald-Bäumen und Phnom Bakheng, auf dem Bakheng Aussichtshügel.
Gleich zu Beginn begaben wir uns zum Angkor Wat und liefen über die lange und breite Regenbogen-Steinbrücke mit vielen anderen Touristen in die Anlage. Schade fanden wir, dass die Frontseite der Zentraltürme von Renovierungsgerüsten verkleidet war und die Sonne um diese Zeit ungünstig zum fotografieren stand. Nichts desto trotz, beeindruckte uns der riesige Angkor Wat mit seinem schönen Seerosenteich. Als nächstes fuhren wir zur Stadt von Angkor Thom, wo wir das im Zentrum gelegene Bayon besichtigten. Im Bayon starrten uns nicht nur die 216 Gesichter der Steintürme an, sondern auch wieder viele Touristen-Gesichter. Logisch auch, da Bayon Angkors meist besichtigter Tempel ist! Die mystischen und teilweise lachenden Steingesichter waren jedoch sehr sehenswert. Als schönsten Tempel empfanden wir den Ta Prohm. Eine im Wald erbaute Tempelanlage, über welche viele Urbäume ihre Wurzeln wie Tentakeln schlugen. Die teilweise zerstörten und von Moos grünlich verfärbten Steinmauern sowie die verwachsenen Urwaldbäume, gaben dieser Tempelanlage eine abenteuerliche Atmosphäre. Wie in einem Herr der Ringe Film! Um dem Touristenansturm aus dem Weg zu gehen, besichtigten wir noch vor Sonnenuntergang den Phnom Bakheng. Schon ein bisschen auf den Felgen, nahmen wir den langen und flachen Aufstieg zum Phnom Bakheng in Angriff. Nach dem steilen Treppenaufstieg zum Tempel, waren wir definitiv ausgepowert! Auch die weite Aussicht auf den Tonle Sap Lake und Angkor Wat vermochte uns nicht mehr sehr zu beeindrucken. Nach über 6 Stunden Sightseeing fuhren wir zum Guesthouse zurück. Wir gönnten uns eine Dusche und lagen müde und flach auf dem Bett :-) Es war ein anstrengender, jedoch sehr schöner/interessanter Tag in Angkor. Aufgrund des grossen Touristenansturms ging leider der Spirit in den fantastischen Tempelanlagen ein bisschen verloren.

30.12.2009, Siem Reap
Es war kein ereignisreicher Tag. Den gestrigen Sightseeing Tag noch in den Knochen, schliefen wir über 12 Stunden und lagen auch sonst den ganzen Tag faul im Zimmer rum. Gut tats! Am Abend assen wir im Restaurant Kamasutra wieder einmal ein sehr gutes indisches Nachtessen und unterhielten uns mit dem herzlichen Manager aus Kerala, Indien. Während wir gemütlich im Restaurant sassen, sahen wir dem regen Treiben in der Pup-Street zu. Die Dr. Fish Besucher waren unsere Favoriten :-)

31.12.2009, Siem Reap - Bangkok
Am letzten Tag im Jahr klingelte der Wecker bereits um 06:00 Uhr! Die Reise auf dem Landweg nach Bangkok stand an. Kurz nach 07:00 Uhr fuhren wir mit dem vor zwei Tagen reservierten Taxi von Siem Reap in Richtung Grenze. Zu unserem Erstaunen kamen wir sehr schnell voran, sodass wir bereits um 09:00 Uhr an der Grenze in Poipet ankamen. Zu Fuss durchliefen wir zuerst die Grenze von Kambodscha und danach diejenige von Thailand. Alles ging ruck zack zack! Wellcome back in Thailand.
Nach der Grenze fuhren wir ca. 5 Kilometer mit einem Tuk-Tuk nach Aranja Prathet weiter und bestiegen dort einen konfortablen Van, mit welchem wir nach Bangkok fuhren. Auch diese Reise ging ziemlich schnell voran, sodass wir nach gut 3 1/2 Stunden am Victoria Monument in Bangkok angkamen. Hungrig, assen wir dort zuerst ein rotes Fisch-Reis-Curry mit rohem Gemüse und stiegen danach in ein Taxi ein. Nachdem unser schlecht englisch sprechender Taxifahrer eine überflüssige Extrarunde um die Blöcke drehte, kamen wir nach nur 7 Stunden (Siem Reap - Bangkok) im Hotel Landmark an der Sukhumvit Road in Bangkok an! Im Hotel Landmark bezogen wir ein tolles Zimmer mit schöner Aussicht auf den Boiyoke Tower.
Am Abend entschlossen wir uns, Neujahr am Central World zu feiern. Zu Fuss liefen wir auf der Sukhumvit Road zum Central World. Dort angekommen, waren wir uns schnell einig. Das kanns nicht sein. Ein riesen Ansturm und nirgendwo gab es etwas zu trinken oder zu essen. Mit dem Skytrain fuhren wir wieder zurück und assen in einem italienischen Restaurant in der Nähe vom Landmark eine gute Pasta. Nach einem Bierchen in einem Pub, begaben wir uns zum Hotel Landmark zurück um Neujahr in der Bar des Hotel zu feiern. Im 31. Stockwerk hoch über der Stadt, erhielten wir einen super Tisch direkt am Fenster. Als uns kurz vor Mitternacht die Kellnerin fragte, ob wir nicht ein Glas Champagner zum Anstossen wollen, sagten wir natürlich nicht nein.

10... 9... 8... 7... 6... 5... 4... 3... 2... 1... HAPPY NEW YEAR!  2010  HAPPY NEW YEAR!

Mit Papierzylinder, "Guugis", Rasseln und Knalltüten ausgerüstet, rutschten wir feucht fröhlich ins neue Jahr. Als wir ziemlich schnell nach Mitternacht die Rechnung erhielten, staunten wir nicht schlecht. Die zwei Champagner-Cüpli waren nicht wie gedacht offeriert, sondern mit knallharten 90 US Dollar auf der Rechnung! Tja... hauptsache es war lustig :-) Mit einem kleinen "Damenräuschchen" fielen wir in unseren konfortablen Bettern in den Schlaf.

01.01.2010, Bangkok
Der erste Tag im neuen Jahr. Da das Hotel Landmark uns am 1. Januar 2010 das Zimmer nicht zu den gleichen Konditionen wie am Vortag bieten konnte, buchten wir bereits am 31. Dezember 2009 ein Zimmer im Hotel City Lodge, gleich in der Nähe. Dort erfuhren wir als erstes, dass kein Zimmer mehr frei war und wir deswegen ein Upgrade ins teurere Hotel Amari Boulevard erhalten würden. Nach dem Mittagessen und einer Stunde warten konnten wir endlich unser Zimmer im Amari Boulevard beziehen. Im 22 Stockwerk erhielten wir den Deluxe-Room Nr. 2222! So liess es sich gut ins neue Jahr starten :-) Um das schöne Zimmer auch auskosten zu können, verbrachten wir fast den ganzen Tag im Hotel. Wir packten unsere Sachen für unsere Japan-Reise, machten einen Finanz-Check und surften im Internet. Den Abend genossen wir in einem Thai-Restaurant und als Nachtisch gab es noch ein feines Glace aus dem Supermarkt.

Nun freuen wir uns sehr auf das erste Abenteuer im neuen Jahr. Japan! Wir sind sehr gespannt was uns im Land der aufgehenden Sonne erwartet. Sayonara!


Bildergalerie

Copyright by Nadja Kistler & Michael Portmann